Case Study Beispiel Kategorie 1
Pflanzenschutz ohne Umweltbelastung
Der Schutz von Umwelt und Anwender steht beim zeitgemäßen Pflanzenschutz an vorderster Stelle. Die Kombination unterschiedlicher technischer Systeme sorgt dafür, Punkteinträge nahezu vollständig zu unterbinden.
Abdrift ist immer noch ein wichtiger Aspekt bei der Vermeidung von Umweltschäden
Der Umgang mit offenen Pflanzenschutzmittel-Konzentraten und der Spritzvorgang selbst, setzt den Anwender auch der dermalen und inhalativen Kontamination aus. Entsprechende Schutzkleidung und Atemmasken sind bei bestimmten Produkten vorgeschrieben, eine technische Lösung würde eine höhere Akzeptanz der Landwirte finden: Geschlossene Entnahmesysteme (CTS) und abdriftarme Düsen reduzieren diese Gefahrenpunkte auf ein absolutes Minimum.
Ähnlich ist die Reinigung der Pflanzenschutzgeräte einzustufen. Nach der Applikation befindet sich eine technisch bedingte Restmenge im Tank und die Spritze ist von innen und außenkontaminiert. Dabei liegt eine wässrige Lösung mit hoch verdünnten Pflanzenschutzmitteln vor.
Die Spritze muss also kontrolliert von innen und außen gereinigt werden. Das Ablassen der Restmengen am Befüllplatz oder in der Kultur ist ein absolutes Tabu und gehört den Praktiken der Vergangenheit an. Dort versickerte das Wasser-Wirkstoff-Gemisch im Boden und hatte so ebenfalls eine enorme Umweltrelevanz. Mit einer schnellen und für die Landwirte verbindlichen Einführung praxistauglicher und erschwinglicher Systeme für die Reduzierung aller genannten Gefahrenpotentiale, wird es gelingen, die Umweltschäden, die durch Punkteinträge entstehen, nachhaltig zu stoppen.
Konzentration ist entscheidend
Der Grund: Beim Befüllen arbeitet der Anwender mit dem Konzentrat des Pflanzenschutzmittels, während beim Spritzen eine 50 bis 1000-fach verdünnte Lösung zum Einsatz kommt. So entspricht1 ml Konzentrat einer bespritzten Fläche von ca. 10 qm. Gelangen dagegen auch nur kleinste Mengen eines Wirkstoffes in das Grundwasser, können schnell Tausende von Litern Wasser belastet sein und jegliche Grenzwerte sprengen. Dabei ist vielen Menschen nicht bewusst, dass ca. 90 Prozent des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen wird.
Ein konzentriertes Pflanzenschutzmittel kann also bei falscher Anwendung enormes Potential zur Umwelt- und zur direkten Gesundheitsschädigung des Menschen haben. Punkteinträge von konzentrierten Pflanzenschutzmitteln entstehen zumeist beim Abmessen, Dosieren und Befüllen der Spritze aus offenen Kanistern durch Verschütten oder spritzen beim Einschütten. Bevor diese über den Boden in das Grundwasser gelangen, bilden sie zunächst Pfützen und Spritzer, die für den Anwender, aber auch für Kinder und Haustiere unberechenbar gefährlich sein können. Das Verschleppen über kontaminierte Schuhe tut hier sein Übriges. deutlich gefährlicher, als etwa die Abdrift bei der laufen-den Behandlung der Kulturen.